Horn von Afrika (Somalia, Äthiopien, Kenia)

Die Schweiz konzentriert sich mit dem Kooperationsprogramm Horn von Afrika auf die Themen Gute Regierungsführung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Migration und Schutz verletzlicher Bevölkerungsgruppen. Geografisch fokussiert das regionale Programm auf den somalischen Kontext. In Äthiopien und Kenia werden die an Somalia angrenzenden semi-ariden Gebiete über das Programm abgedeckt. Je nach Bedürfnislage wird Nothilfe in der gesamten Region erbracht.

© EDA

Das Horn von Afrika gehört zu den konfliktträchtigsten und fragilsten Regionen der Welt. Die Länder in der Region gehören zu den wichtigsten Herkunfts- und Aufnahmeländer von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen. Zu den Dimensionen der Fragilität gehören langwierige Konflikte und gewalttätiger Extremismus, schwache Regierungsführung und schlechte Qualität der öffentlichen Dienstleistungen. Dazu kommen die zunehmenden negativen Auswirkungen des Klimawandels. Gleichzeitig verfügt das Horn von Afrika über ein Potenzial, das zu positiven Veränderungen in der Region beitragen kann. Dies zeigt sich unter anderem an der Verbreitung der mobilen Telekommunikation, der raschen digitalen Innovation sowie einer agilen globalen Diaspora. Eine Generation von jungen und vernetzten Bürgerinnen und Bürgern arbeiten zunehmend zusammen, um bessere Perspektiven für die Region zu schaffen.

Das Kooperationsprogramm Horn von Afrika greift bisherige Resultate in der Region auf und unterstreicht das Engagement der Schweiz in fragilen Kontexten. So unterstützt die Schweiz unter anderem die Erbringung von Dienstleistungen und die Wiederherstellung des Vertrauens in die staatlichen Institutionen. Zudem setzt sie sich mit den langfristigen Ursachen der Konflikte und der Armut auseinander, welche für die fragile Situation am Horn von Afrika verantwortlich sind. Dadurch fördert sie die Konflikttransformation und die regionale Integration. Als Teil dieser Anstrengungen unterstützt die Schweiz auch die Bemühungen der Zwischenstaatlichen Behörde für Entwicklung (Intergovernmental Authority on Development, IGAD) als einzige regionale Organisation am Horn von Afrika.

Gute Regierungsführung

Vertrauen der Bevölkerung in staatliche Institutionen stärken

Die Schweiz unterstützt zusammen mit den somalischen Behörden und ihren multilateralen Partnern den somalischen Staat, seine föderalen Mitgliedstaaten und somalische Gemeinden bei der Schaffung von staatlichen Strukturen. Sie fördert die Erbringung von öffentlichen Dienstleistungen (Wasser, Gesundheit, Märkte, Strassen und Bildung) auf Ebene der Lokal- und Bezirksverwaltungen. Damit soll das Vertrauen der Bevölkerung in ihre lokalen staatlichen Institutionen wiederhergestellt werden. Von Dorfgemeinschaften geführte lokale Entwicklungsfonds gelten als Vorbild für die Dezentralisierung der Finanzen

Gute Regierungsführung

Ernährungssicherheit

Stärkung der Bevölkerung in Trockengebieten

Die Menschen in den ariden Gebieten leben von Ackerbau und Viehzucht. Sie sind regelmässig von Dürre und Hungersnot betroffen, worunter auch der Viehbestand leidet. Die Schweiz sieht ihren wichtigsten Beitrag zur Ernährungssicherheit im Aufbau der Resilienz von pastoralen und agro-pastoralen Gemeinschaften mit dem Ziel, einerseits stabilere Lebensgrundlagen zu erschaffen und gleichzeitig die Grundversorgung der Menschen in Notsituationen zu unterstützen. Zu diesem Zweck fördert die Schweiz mitunter die Verbesserung der Produktivität von Vieh und landwirtschlichen Erträgen durch die Einführung klimafreundlicher Praktiken. 

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit

Gesundheit

Zugang zur medizinischen Grundversorgung fördern

Die Schweiz trägt zur Etablierung eines nachhaltigen Gesundheitssystems im Dienste der benachteiligten Bevölkerungsgruppen in Somalia, Äthiopien und Kenia bei. Zu diesem Zweck unterstützt sie pastorale und agro-pastorale Gemeinschaften, damit sie Zugang zu einer besseren human- und veterinärmedizinischen Versorgung erhalten. Ferner fördert die Schweiz auch die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten mit besonderem Fokus auf die Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern. Die Schweiz setzt sich ebenfalls für den Schutz von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt ein. 

Gesundheit – ein Schlüsselfaktor der Entwicklung

Migration

Besserer Schutz von Vertriebenen und Nutzung des Entwicklungspotenzials

Jedes Jahr durchqueren zahlreiche Migrantinnen und Migranten das Horn von Afrika. Diese gefährdeten Gruppen brauchen besonderen Schutz. Sie umfassen Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Asylsuchende, Opfer von Menschenhandel und Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft für sich und ihre Familien. Die Schweiz trägt durch Kapazitätsaufbau, Sensibilisierung, Ausbildung von Regierungsbeamten, verbesserter Infrastruktur und Nothilfe dazu bei, auf die spezifischen Schutzbedürfnisse der Migrantinnen und Migranten sowie ihren Aufnahmegemeinschaften einzugehen. Langfristig sollen sie für sich selbst sorgen können. Um Flüchtlingen und Binnenvertriebenen eine längerfristige Zukunftsperspektive zu geben, unterstützt die Schweiz die Behörden am Horn von Afrika, dauerhafte Lösungen für Vertriebene zu finden.

Migration

Herangehensweise und Partner

Die Schweiz berücksichtigt geschlechtsspezifische Fragen entsprechend ihrer Genderpolitik und fördert die Gleichstellung von Frau und Mann. Sie setzt sich auch für ein rechenschaftspflichtiges System für die Zuteilung von öffentlichen Mitteln ein. Weiter verbindet sie Instrumente der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, politische und diplomatische Massnahmen sowie Migrations- und Sicherheitsinstrumente in einem ganzheitlichen Ansatz und arbeitet mit einer Vielzahl von Partnern und Modalitäten:

  • Schweizerische NGOs und Institutionen
  • Ministerien, Provinz-, Bezirks- und Lokalverwaltungen, IGAD (regionale und nationale Instrumente sowie lokale Entwicklungsfonds)
  • Internationale und lokale NGOs und Organisationen
  • Multilaterale Partner: IKRK, WFP, UNHCR, OCHA, FAO, UNDP, WHO. Die Schweiz unterstützt diese Partner mit finanziellen Beiträgen oder Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe.
  • Lokaler Privatsektor
  • Andere Geberländer

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Aktuelle Projekte

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Somali Resilience Programme (SomReP)

01.10.2024 - 31.12.2025

SomReP aims to foster sustainable livelihoods and increase the resilience of (agro-) pastoralist communities to climate shocks across Somalia. By supporting vulnerable communities to better cope with ecological disasters SomRep makes an important contribution to mitigate key drivers of fragility in Somalia and thereby promotes Switzerland’s interest to strengthen stability and economic develop ment in the Horn of Africa region.


Supporting principled and efficient NGO coordination and promoting youth employability through South Sudan NGO Forum

01.08.2024 - 31.07.2025

The project aims to facilitate NGO Forum to effectively support NGO Forum members in the principled delivery of aid assistance to save and improve lives in South Sudan through information sharing, coordination, advocacy and networking, capacity enhancement and representation on behalf of the forum members. The project will also support the NGO Forum to re-initiate internship program for fresh young South Sudanese graduates with NGO members of the Forum to gain work and professional experience with the aim to improve their employment prospects.


Kenya: Empowering refugees and host communities in Dadaab through market-led solutions (EMPOWER)

01.07.2024 - 30.06.2028

The project envisages to unlock the potential of displacement-affected communities (DACs) by providing access to capital, skills development, market opportunities and entrepreneur-friendly policies. The project aims to deliver on long-term economic growth, self-reliance and decreased dependency of DACs on aid. This sustainable approach offers a pathway out of poverty and towards thriving entrepreneurial livelihoods in Kenya.


Provision of CCCM, protection and social cohesion responses to Sudan crisis affected populations in Renk and Manyo Counties, Upper Nile

01.06.2024 - 31.03.2025

To respond to the needs of the growing number of refugees and returnees crossing the border into South Sudan due to the ongoing crisis in the Sudan, both in camp and host community settings. The intervention will improve CCCM, WASH2 and protection in Renk town, in the Transit Center (TC) at Renk and in the Reception Centre (RC) in Joda and Manyo.


Good Financial Governance (GFG)

Good Financial Governance - Longido, Arusha

01.05.2024 - 30.04.2027

The project contributes to strengthen Tanzania’s public financial system, a central element to cement its economic status. The 3rd phase aims at expanding the mobilization of domestic revenue and improving the government’s expenditure control. It shall strengthen interinstitutional mechanisms for tax data exchange, enhance the audit system, and improve public procurement. At policy level, it seeks to develop an evidence-based and gender responsive fiscal strategy for better public service delivery to benefit the population, especially the poor.


Community Health Provision in Somalia (CHASP)

01.05.2024 - 30.04.2027

The programme provides maternal and child health services in Somalia in targeted facilities. It strengthens the capacities of regional and district health authorities including of health personnel working in these facilities. The programme promotes access in terms of basic health services and skilled health personnel at decentralized levels. This is connected to the Swiss interest of promoting service provision and good governance capacities especially at grassroot levels, which also feeds into the transformation/ development agenda of Somalia.


Safeguard Young People (SYP) - Tanzania

Safeguard Young People Programme

01.01.2024 - 31.12.2026

With 62% of its population below 25 years, the Safeguard Young People (SYP) programme supports Tanzania’s demographic dividend. The project advances young people’s sexual and reproductive health and rights (SRHR) through a gender-responsive and inclusive policy environment, empowered youth who make informed decisions, and responsive health and education systems. SYP builds on 10 years of regional experience and UNFPA’s expertise.


2024 Additional allocation to WFP Country Strategic Plans (NHF)

01.01.2024 - 31.12.2024

The war in Sudan entered its second year. Sudan is facing a major humanitarian catastrophe. The conflict also affected neighbouring countries, in particular Chad and South Sudan who are already struggling with a dire humanitarian situation that pre-existed before the conflict broke out. The consequences of the war exacerbated the acute food insecurity situation in those countries. With additional funding, SDC reinforces WFP’s emergency response to deliver life-saving food and nutrition assistance in Sudan, Chad and South Sudan.


Add. Allocation of SDC Funding (Africa Division) in 2024 to ICRC Operations in South Sudan

01.01.2024 - 31.12.2024

SDC funding to ICRC operations allows the International Committee of the Red Cross (ICRC) to provide immediate protection and assistance for people affected by armed conflict and other situations of violence. In line with the Good Humanitarian Donorship (GHD) principles, Switzerland recognizes the necessity of predictable and flexible funding to respond to changing needs in humanitarian crises.


Support to UNHCR Tanzania

01.12.2023 - 31.12.2024

Tanzania hosts 244’000 refugees, mostly from Burundi and the Democratic Republic of Congo, the majority living in refugee camps. Dropping out of school is a major concern among children refugees, exposing them to an increased risk of child labour, early marriages and pregnancies. By supporting the cost of their yearly school examination, Switzerland contributes to ensure children refugees’ access to education is maintained, enhancing better long-life perspectives. 


Tanzania Social Action Fund (TASAF)

Ms. Maria Maguta, TASAF beneficiary in Katavi Region.

01.10.2023 - 30.09.2025

Switzerland’s contribution to Tanzania Social Action Fund (TASAF) for the implementation of the Productive Social Safety Net Program (PSSN) contributes to the protection of 1.5 milion poor households in Tanzania Mainland and Zanzibar through cash transfers, public works and livelihoods enhancement. Also evidence generated through this support will inform and reinforce Swiss engagement in national policy dialogue on social protection, beyond PSSN. 


South Sudan, UNFPA: Strengthening Prevention of And Response to Gender based Violence (GBV) in South Sudan

01.09.2023 - 31.08.2026

The proposed funding ensures the continuation of lifesaving GBV prevention and response services, including Clinical Management of Rape (CMR), Psychosocial Support Services (PSS), Legal Aid, Protection, as well as referrals to livelihood opportunities in two (2) established GBV One Stop Centres (OSCs) and a Safe House (SH) in Wau Western Bahr El Ghazal (WBG) and Kuajok, Warrap State. An outreach office and two mobile teams will be established in one remote area for referrals. Existing community based-groups capacities will be further enhanced. UNFPA will pursue advocacy on key policy reforms related to GBV. 

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