GCF – Der Grüne Klimafonds

Gruppenbild des GCF-Exekutivrats am Hauptsitz in Songdo in Südkorea
Der GCF-Exekutivrat am Hauptsitz in Songdo, Südkorea, während seines 22. Treffens im Februar 2019. © GCF

Der Grüne Klimafonds (Green Climate Fund, GCF) ist ein globaler Fonds, der als Reaktion auf den Klimawandel geschaffen wurde und in emissionsarme und klimaresiliente Entwicklung investiert. Die Bedürfnisse von Entwicklungsländern, die für die Auswirkungen des Klimawandels besonders verletzlich sind, werden dabei speziell berücksichtigt. Die Schweiz teilt sich einen Sitz im Exekutivrat des Grünen Klimafonds mit Finnland, Ungarn, Liechtenstein und Monaco.

Auftrag

Der Grüne Klimafonds wurde von den Vertragsparteien der UNO-Klimarahmenkonvention 2010 beschlossen. Für die erste Wiederauffüllungsperiode 2020-23 wurden von über 30 Staaten Beiträge im Umfang von rund 10 Milliarden USD gesprochen. Der Fonds hat zum Zweck, einen substanziellen, ehrgeizigen Beitrag zu leisten, um die globalen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu unterstützen. Der GCF unterstützt Entwicklungsländer bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen und ihrer Anpassung an die Folgen des Klimawandels, wobei auch die Bedürfnisse jener Entwicklungsländer berücksichtigt werden, die für die Auswirkungen des Klimawandels besonders verletzlich sind. Die Hälfte der Mittel des GCF sollen in Anpassungsmassnahmen investiert werden.

Prioritäten und Funktionsweise

Der GCF finanziert Klimaaktivitäten in Entwicklungsländern in den folgenden Bereichen:

  • Umbau der Energieproduktion und Zugang zu sauberen Energiequellen
  • Nachhaltige Transportsysteme
  • klimakompatible Städte und Industrien
  • Schutz der Wälder und nachhaltige Landnutzung
  • emissionsarme und widerstandsfähige Landwirtschaft
  • Schutz der Ökosysteme und Stärkung ihren natürlichen Funktionen
  • Lebensgrundlagen und Einkommen von Gemeinschaften

Bei der Zuteilung der finanziellen Mittel strebt der Fonds ein Gleichgewicht zwischen der Verringerung von Treibhausgasen (Mitigation) und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels an (Adaptation). Ausserdem fördert der GCF das Engagement des Privatsektors aktiv, um zusätzliche Finanzmittel für die Entwicklungsländer bereitzustellen

Die Aktivitäten des GCF werden über akkreditierte Organisationen auf internationaler, regionaler, nationaler und subnationaler Ebene realisiert. Die Zusammenarbeit mit den nationalen Kontaktstellen stellt die Übereinstimmung der Finanzierungsgesuche mit nationalen Strategien und Prioritäten sicher.

Gouvernanz

Der Grüne Klimafonds wird von einem Exekutivrat mit 24 Mitgliedern geführt. Entwicklungs- und Industrieländer sind gleich stark vertreten. Das unabhängige Sekretariat in Songdo (Südkorea) unter der Leitung des Exekutivdirektors ist für das Tagesgeschäft zuständig. Der Exekutivrat fällt strategische sowie Finanzierungsentscheide.

Die Schweiz und der Grüne Klimafonds

Die Schweiz spielte eine gewichtige Rolle bei der Gründung des GCF, insbesondere in der Design- und Aufbauphase des Fonds. Sie leistete 2015-17 einen Beitrag an die Erstkapitalisierung des Fonds von 100 Millionen USD. Der Schweizer Beitrag wurde im Rahmen der ersten Wiederauffüllung für die Jahre 2020-23 auf 150 Millionen USD erhöht.  Die Schweiz ist im Exekutivrat vertreten, in Partnerschaft mit Finnland, Ungarn, Liechtenstein und Monaco. Das Engagement der Schweiz im Grünen Klimafonds wird in der gemeinsamen Plattform «PLAFICO» von DEZA, SECO und BAFU koordiniert. Die Schweiz unterstützt die Ziele und Grundsätze des Fonds und verfolgt insbesondere folgende Prioritäten:

  • Verbesserte Komplementarität und Kohärenz mit anderen Institutionen im Bereich Klimafinanzierung
  • Optimierung des Netzwerkes von Partnerorganisationen für wirkungsorientierte Projektaktivitäten
  • Verstärktes Engagement des Privatsektors zur Mobilisierung zusätzlicher finanzieller Mittel
  • Transparente, effiziente und inklusive Prozesse und wirksamer Einsatz von Finanzmitteln

GCF Portfolio

Bis Ende 2020 hat der GCF Exekutivrat rund 7.3 Milliarden USD für 160 Projektvorhaben in über 100 Ländern gesprochen. Damit sollen über 1.2 Milliarden Tonnen klimawirksame Gase reduziert werden und über 400 Millionen Menschen weltweit sollen von einer erhöhten Klimawiderstandsfähigkeit profitieren. Die Projektvorhaben sind alle auf der GCF-Website aufgeschaltet.