Seit mehreren Jahren herrscht im Jemen Bürgerkrieg. Der andauernde bewaffnete Konflikt hat zu einer der grössten humanitären Krisen der Gegenwart geführt. Millionen von Menschen haben wegen der Gewalt keinen Zugang zu Wasser, Nahrung oder medizinischer Versorgung. 80 Prozent der Bevölkerung können ohne humanitäre Hilfe nicht überleben, mehr als die Hälfte hat kein oder nur unzureichend Zugang zu sauberem Wasser. Weil zudem die Wasser- und Sanitärversorgung weitgehend lahm gelegt ist, und die medizinische Infrastruktur nur zur Hälfte funktioniert, steigt die Gefahr von Epidemien.
Internationale Gemeinschaft spricht 1,35 Milliarden US-Dollar
Bereits vor Ausbruch der weltweiten COVID-Krise war die humanitäre Lage im Jemen fragil. Durch die globale Pandemie sind Millionen Menschen in Jemen nun zusätzlich bedroht. Um zu verhindern, dass sich die Situation für die betroffene Bevölkerung noch weiter verschlimmert, unterstützt die internationale Gemeinschaft die jemenitische Bevölkerung mit 1,35 Milliarden US-Dollar.
Dieser Betrag wurde an einer virtuell durchgeführten Geberkonferenz in Aussicht gestellt, die unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (UNO) stand und von Saudi-Arabien durchgeführt wurde. An der Geberkonferenz nahmen Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Länder, internationalen Organisationen und NGO teil.
Schweiz setzt auf humanitäre Hilfe und internationale Zusammenarbeit
Die Schweiz unterstützt die internationale Hilfe mit 12 Millionen Franken. Dieser Beitrag wird über das ordentliche Budget der Humanitären Hilfe bereitgestellt. Mit dem Geld werden laufende Aktivitäten der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) sowie Einsätze von Partnerorganisationen wie dem IKRK und dem UNO-Welternährungsprogramm unterstützt. Im Jemen konzentriert sich die Schweiz vor allem auf die Bereiche Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene sowie Schutz der Zivilbevölkerung.
Ihrer humanitären und neutralitätspolitischen Tradition folgend, ruft die Schweiz alle Parteien auf, das humanitäre Völkerrecht vollumfänglich einzuhalten und betont, dass es keine militärische Lösung des Konflikts gibt. Die Schweiz unterstützt die UNO in ihrem Prozess, eine nachhaltige politische Lösung für den Jemen zu finden, um so die seit Jahren notleidende Bevölkerung zu entlasten.
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