Die Regionen Syunik und Wajoz Dsor in Südarmenien sind abgelegene und gebirgige Gebiete, die direkt an den Iran und Aserbaidschan grenzen. Der wichtigste Sektor ist die Landwirtschaft. Fast 75% der erwerbstätigen Bevölkerung ist in der Landwirtschaft tätig, vor allem in der Milch und Fleischwirtschaft. Es handelt sich jedoch in erster Linie um Subsistenzwirtschaft, denn ein grosser Teil der Bäuerinnen und Bauern in Syunik und Wajoz Dsor sind in ihrer Existenz gefährdet: Sie haben nur ein oder zwei Rinder und können nur einen Teil ihrer Produktion verkaufen. Dies reicht kaum aus, um ihre Familien zu ernähren.
Die armenischen Bauern müssen enorme Herausforderungen bewältigen:
- Der schlechte Strassenzustand erschwert den Zugang zu den Märkten
- Die Milchsammlung erfolgt sehr unregelmässig
- Die tierärztliche Versorgung ist ungenügend
- Viele Bauern schaffen es nicht, genügend Einkommen zu erzielen, um neues Vieh, Werkzeug oder Saatgut zu kaufen
- Der Zugang zu Informationen und der Austausch von Know-how sind schwierig oder sogar unmöglich
- Der Mangel an nährstoffreichem Futter und die Verschlechterung der Qualität des Viehbestands nach langjähriger Hybridzucht haben die Gesundheit der Tiere beeinträchtigt und die Produktivität der Herden gesenkt. Die Milchleistung pro Kuh ist seit dem Zerfall der Sowjetunion um rund 35% zurückgegangen
Doch trotz dieser Herausforderungen verfügt die Landwirtschaft in Armenien über ein beträchtliches Entwicklungspotenzial.Dieses Potenzial möchte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) nutzen. Ihr Projekt soll den Bauern in 100 ländlichen Gemeinden der Regionen Sjunik und Wajoz Dsor helfen, ihre Fleisch- und Milchproduktion und damit ihr Einkommen zu steigern.