Die DEZA setzt sich dafür ein, dass das Wasserziel der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung rasch umgesetzt und Wasser international vermehrt thematisiert wird. Die Aktivitäten der Schweiz beruhen auf der Überzeugung und der Erfahrung, dass die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen für die soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung und für die Wahrung des weltweiten Friedens unerlässlich ist.
Fokus der DEZA
Die internationalen Bemühungen beim Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung – zu deutlichen Verbesserungen geführt, doch diese sind noch nicht ausreichend. Zurzeit haben 844 Millionen Menschen noch immer keinen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser. Zudem verfügt ein Drittel der Weltbevölkerung nicht über ausreichende sanitäre Anlagen.
Die DEZA setzt sich dafür ein, dass die Umsetzung des Wasserziels der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung gestärkt wird. Zusammen mit einer Gruppe von Ländern unterstützt die DEZA den globalen politischen Dialog, um internationale Verpflichtungen einzufordern und gezielte Aktivitäten für die Umsetzung des Ziels zu erreichen. Mit ihrer langjährigen Expertise im Wassermanagement trägt die Schweiz erheblich dazu bei, ganzheitliche und grenzüberschreitende Lösungen aufzuzeigen. Zudem stärkt die DEZA die Stimme der Jugend im Politikdialog auf regionaler und globaler Ebene und als potentielle Wasserfachkräfte der Zukunft.
Die Wasserbewirtschaftung ist ein besonders komplexes Thema, mit dem sich die internationale Gemeinschaft befasst: Die Schweiz verfügt über breites Fachwissen auf diesem Gebiet. Aufgrund der grossen europäischen Flüsse Rhone und Rhein sowie der grenzübergreifenden Seen hat sie langjährige Erfahrung im grenzüberschreitenden Wassermanagement und kann damit helfen, Lösungen für andere Weltregionen zu erarbeiten.
Hintergrund
Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung: Ein eigenständiges Wasserziel
Unter der Federführung der DEZA setzte sich die Schweiz erfolgreich mit einer Koalition von Ländern für ein eigenständiges Wasserziel in der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung ein. Das Ziel 6 umfasst neben dem Zugang zu Trinkwasser, zu Sanitärversorgung und Hygiene weitere Unterziele zum Schutz und zur Wiederherstellung von wasserverbundenen Ökosystemen. Für eine ganzheitliche Bewirtschaftung der Wasserressourcen, die alle Nutzerinnen und Nutzer auf allen Ebenen einbindet, soll zudem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Ländern gefördert werden.
Wasser und menschliche Entwicklung
Bei einer zuverlässigen Versorgung mit Trinkwasser und einer ausreichenden sanitären Grundversorgung bleibt die Bevölkerung eher gesund, die medizinischen Kosten sinken und es werden weniger Schulstunden versäumt, weil Kinder gesünder sind. Wasserstellen in der Nähe von Siedlungen ersparen kostbare Zeit, die ansonsten mit Wasserholen verbracht wird, was oft Aufgabe von Frauen und Kindern ist.
Ebenfalls von entscheidender Bedeutung ist Wasser für die Sicherung des Lebensunterhalts in ländlichen Gebieten, für die Erzeugung von Nahrungsmitteln und Energie sowie für das Wachstum der Industrie und des Dienstleistungssektors.
Des Weiteren entstehen bei Wassermangel Spannungen oder gar Konflikte. 153 Staaten teilen Flüsse, Grundwasserreserven oder Seen mit einem oder mehreren Nachbarländern. Die Rivalitäten über die Ressource haben also unmittelbare Auswirkungen auf Frieden und Sicherheit. Eine gemeinsame, friedliche Bewirtschaftung hingegen fördert Friede und Stabilität.