Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Von Reisen in einzelne Landesteile wird abgeraten.
Es bestehen soziale, politische und religiöse Spannungen, und das Land leidet unter einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise, die diese Spannungen verschärfen.
Die Entwicklung der Lage ist ungewiss und kann sich rasch ändern. Eine Verschlechterung der Lage ist möglich.
Es kommt zu Demonstrationen, Strassenblockaden, Streiks und gewaltsamen Zusammenstössen zwischen verschiedenen Gruppierungen sowie zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften. Bei solchen Ereignissen kommt es regelmässig zu Sachbeschädigungen, und vereinzelt werden Schusswaffen eingesetzt. Am 14. Oktober 2021 artete eine Demonstration im Beiruter Stadtteil Tayouneh in bewaffnete Zusammenstösse zwischen zwei politisch-religiösen Gruppierungen aus. Sie forderten mehrere Todesopfer und Verletzte.
Es muss mit Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens und mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.
Es bestehen Engpässe bei der Versorgung mit Medikamenten, Strom, Wasser und anderen Gütern. Auch Unterbrüche der Telefon- und Internetverbindungen sind möglich.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Bargeldbezüge zeitweise nicht mehr möglich sind. Es ist von Vorteil, genügend Bargeld in US-Dollar mitzunehmen. Erkundigen Sie sich jedoch bei der libanesischen Botschaft in Bern über den Höchstbetrag, der zum Zeitpunkt Ihrer Reise ein- und ausgeführt werden darf.
Im Falle von Strassenblockaden und Streiks bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die schweizerische Botschaft in Beirut hat bei Blockaden nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausreise aus den betroffenen Regionen.
Den komplexen Verhältnissen in der Region muss stets Rechnung getragen werden. Bestimmte Ereignisse und Konflikte in Nachbarländern können die Sicherheitslage in Libanon jederzeit und unvermittelt beeinflussen. So wirken sich die anhaltenden Spannungen mit Israel und der bewaffnete Konflikt in Syrien weiterhin auf Libanon aus. Der Konflikt in Syrien hat gewisse politische und religiöse Spannungen verstärkt, insbesondere aufgrund der Anwesenheit von über einer Million Flüchtlingen.
Im ganzen Land besteht das Risiko von Attentaten, vor allem in Tripoli im Norden des Landes und in den südlichen Quartieren von Beirut. Zum Beispiel wurde am 14. Dezember 2022 ein UNO-Soldat in der Nähe von Sidon durch Schüsse auf sein Fahrzeug getötet, nachdem er sich verfahren hatte. Im Februar 2021 wurde im Süden des Landes ein prominenter politischer Aktivist durch ein gezieltes Attentat getötet.
Wiederholt sind Attentate auf religiöse und politische Ziele verübt worden, die auch unbeteiligte Opfer gefordert haben.
Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen
Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien über die aktuelle Lage. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden und Ratschläge von ortsansässigen Kontaktpersonen. Meiden Sie Demonstrationen jeder Art.