Nachhaltige Botschaften: Die Schweiz geht mit gutem Beispiel voran
Entlang ihrer Strategie für Nachhaltige Entwicklung baut und bewirtschaftet die Schweiz ihre Immobilien überall auf der Welt nach modernen Nachhaltigkeitsstandards. Aktuellstes Beispiel ist die Schweizer Botschaft in Harare, die Hauptstadt Simbabwes. Eine neue Solaranlage versorgt die Botschaft mit Energie und ermöglicht Unabhängigkeit von den weitverbreiteten Notstromgeneratoren.
Durch lokale Dienstleister installiert und in Betrieb genommen: Die Solaranlage auf den Dächern der Schweizer Botschaft in Harare. © EDA
Es ist 7 Uhr Ortszeit, ein freundlicher Morgen in Harare, der Hauptstadt Simbabwes. Und wie so oft kommt es am Morgen zu einer Lastabschaltung des staatlichen Stromnetzes. Um dennoch die Stromversorgung sicherstellen zu können, werden überall in der Stadt private Dieselgeneratoren eingeschaltet, auch in den ansässigen Botschaften aus aller Welt. Nicht so bei der Schweizer Botschaft: Elektrische Geräte funktionieren und Lichter brennen, doch vom Knattern der Dieselgeneratoren ist nichts zu hören und von entsprechenden Abgasen nichts zu riechen.
In Zukunft nicht mehr nur für den privaten Gebrauch
Der Grund liegt auf dem Dach der Botschaft, und schimmert blau in der jetzt schon kräftigen Morgensonne. Solarzellen statten die Schweizer Botschaft mit der Energie aus, die sie unter Volllast benötigt. Überschüssige Energie wird durch Lithiumbatterien gespeichert und nach Sonnenuntergang genutzt. Die Schweizer Botschaft könnte sogar die Nachbarschaft mitversorgen, allerdings kennt das Stromnetz Harares noch keine Einspeisung durch Private.
Etwas, was sich schon bald ändern soll, betont Fortune Chasi, Minister für Energie und Netzentwicklung von Simbabwe, bei der feierlichen Einweihung der Solaranlage in der Schweizer Botschaft. «Klimawandel bedeutet, sich zunehmend nach alternativen Energiequellen umzusehen», so Minister Chasi, «dementsprechend glücklich sind wir über die Investition der Schweiz, die sich mit Simbabwes Politik der Transition hin zu sauberer Energie deckt». Laut Botschafter Niculin Jäger ist «Solarkraft ein Schlüsselelement im Engagement der Schweiz, ihre Botschaften sukzessive zu Vorzeigemodellen Nachhaltiger Entwicklung zu wandeln.»
Simbabwe ist dank relativ ausgeglichenem Wetter und viel Sonnenschein bestens geeignet für die Energieproduktion durch Solaranlagen. Entsprechend wird die Solarenergie in der Region auch durch Private vermehrt eingesetzt, da sie relativ kostengünstig die Unabhängigkeit von einem zuweilen unzuverlässigen Stromnetz ermöglicht. Bereits wenige Solarzellen liefern genug Strom, um beispielsweise das immer wichtiger werdende Smartphone zu laden.
Im Einklang mit der Strategie für nachhaltige Entwicklung
Die Installation der Solaranlage auf dem Dach der Schweizer Botschaft in Simbabwe steht im Einklang mit der Strategie für nachhaltige Entwicklung (SNE), die aufzeigt, auf welche Aspekte der Nachhaltigkeit sich die Schweiz in den kommenden Jahren fokussieren will. Als Referenzrahmen für die Strategie dient die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen der nachhaltigen Entwicklung, den sogenannten SDG (Sustainable Development Goals).
Dieser Strategie folgend, baut und bewirtschaftet der Bund die Schweizer Botschaften in aller Welt nach nachhaltigen Standards. Schweizer Vertretungen nehmen im Ausland eine Vorbildfunktion ein und fungieren als Schaufenster für das Engagement der Schweiz im Bereich Nachhaltigkeit. Die Botschaft in Harare ist dabei nur Eine von Vielen. Überall auf der Welt nimmt die Schweiz ihre Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt wahr und baut oder entwickelt Gebäude, die sowohl lokale Gepflogenheiten und regionale Materialen reflektieren, als auch modernste Baustandards berücksichtigen.
Links
- Mit gutem Beispiel voran – Botschaften berichten
- Nachhaltige Schweizer Botschaften
- Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016-2019, Bundesamt für Raumentwicklung ARE
- Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA
- Abgeschlossene Bauprojekte im Ausland, Bundesamt für Bauten und Logistik BBL