Bundesrat Ignazio Cassis trifft die Tessiner und Bündner Regierung
Die Vertreter der italienischen Schweiz im Bundesrat und in den Kantonsregierungen kamen heute in Bellinzona zusammen. Bundesrat Ignazio Cassis traf sich mit dem Staatsrat des Kantons Tessin und mit der Bündner Regierung. Zur Diskussion standen die aktuelle Corona-Situation, die Beziehungen zu den Nachbarländern und der EU sowie die Förderung der Mehrsprachigkeit und der «Italianità».
Bundesrat Cassis spricht in Bellinzona mit Mitgliedern der Kantonsregierungen des Tessins und Graubündens. © Repubblica e Cantone Ticino
Bundesrat Ignazio Cassis unterhält einen regelmässigen politischen Dialog mit den Kantonsregierungen des Tessins und Graubündens. Nach dem letzten Treffen am 30. März 2020, mitten in der COVID-19-Pandemie, sprach der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) heute in Bellinzona auch andere Themen von gemeinsamem Interesse für die italienischsprachige Schweiz an, namentlich die Förderung der Mehrsprachigkeit und der «Italianità». Bundesrat Cassis unterstrich die Bemühungen, die das EDA zum Schutz der Minderheiten und für eine gerechte sprachliche Vertretung innerhalb der Bundesverwaltung und der bundesnahen Betriebe unternimmt.
Er betonte auch, wie wichtig es sei, der Mehrsprachigkeit in der Schweiz stets Sorge zu tragen, da sie für den nationalen Zusammenhalt zentral ist. Zudem zeichne sie die Schweiz international aus und trage zur Glaubwürdigkeit der guten Dienste bei, welche die Schweiz in zahlreichen Krisen leistet.
Coronavirus: Wichtige Bedeutung des Föderalismus
Bei diesem Treffen wurde auch Bilanz gezogen über die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison. «Die COVID-19-Krise hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Föderalismus und der nationale Zusammenhalt sowie die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern sind», betonte Bundesrat Cassis. Er informierte die Kantonsregierungen des Tessins und Graubündens auch über die aktuellen Beziehungen zur EU, namentlich angesichts des Ergebnisses der Abstimmung über die Begrenzungsinitiative vom Sonntag, die schweizweit abgelehnt wurde, jedoch im Tessin eine Mehrheit fand. Des Weiteren sprach er über die Beziehungen zu Italien und insbesondere über die in den letzten Monaten erzielten Fortschritte bezüglich des Abschlusses eines Abkommens über die Besteuerung der Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Weitere Diskussionsthemen waren die Nutzung der Wasserkraft, die für nächstes Jahr in Pontresina geplante jährliche Botschafterkonferenz der Schweiz und die Schweizer Schule in Mailand, die unter dem Patronat der beiden Kantone steht.