3. – 4. April: Irak
Bundesrat Ignazio Cassis landet am 3. April 2021 in Bagdad. Cassis ist der erste Bundesrat seit dem Besuch von Fritz Honegger im Jahr 1979, der irakischen Boden betritt. Der Irak kann auf eine bewegende Geschichte zurückblicken, die stark geprägt ist durch drei Kriege zwischen 1980 – 2003, dem Aufflammen der terroristischen Bewegung des Islamischen Staates (IS) nach 2013 und Spannungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Nach der Zerschlagung des IS 2018 sind für den Irak Sicherheit und Stabilität zentrale Themen. Die neue, seit Mai 2020 amtierende Regierung ist bemüht, das Land wirtschaftlich zu stabilisieren, das Wiedererstarken extremistischer Gruppierungen zu verhindern und Vertrauen – speziell zur Jugend – zu schaffen. Die Weichen stehen auf Wiederaufbau. Dies bietet der Schweiz eine Chance, ihre bilateralen Beziehungen mit dem Irak zu stärken. Entsprechend der Prioritäten der MENA-Strategie unterhält sich Bundesrat Cassis bei seinem Treffen mit dem irakischen Aussenminister Fuad Hussein über eine engere Zusammenarbeit in folgenden Bereichen:
- Migration und humanitäre Hilfe
- Frieden und Sicherheit
- Wirtschaft
Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) über die Aufnahme bilateraler politischer Konsultationen, bekräftigen beide Aussenminister den Wunsch eines stärkeren Bands zwischen der Schweiz und dem Irak.
Im Rahmen seines Besuchs trifft Bundesrat Cassis am 4. April 2021 aufstrebende Start-Ups. Im Mittelpunkt des Austauschs stehen Innovation und Perspektiven für junge Menschen in dem immer noch fragilen Land. Die jungen Menschen hinter der irakischen Start-Up-Szene bieten alltägliche Onlinedienstleistungen an wie Essenslieferungen, Medikamentenkurierdienste oder die Vermittlung von Kinderbetreuung. Sie kommen mehrheitlich aus dem Tech-Sektor und tragen zur Diversifizierung der Wirtschaft bei, indem sie neue Wirtschaftszweige abseits der Erdölförderung eröffnen, die für Investoren interessant sind.