Algerien
Der nordafrikanische Staat mit knapp 40 Millionen Einwohnern ist wirtschaftlich vor allem fokussiert auf das Fördern von natürlichen Ressourcen. Der tiefe Preis für Erdöl macht dem Land zu schaffen. Eine Diversifizierung der Wirtschaft wird angestrebt. Nach dem Regierungswechsel 2019 versucht das Land, die soziale Stabilität der Gesellschaft zu sichern. In mehreren Nachbarstaaten – speziell in Mali und Libyen – sind Instabilität und bewaffnete Konflikte an der Tagesordnung. Algerien setzt sich für mehr Sicherheit in der Region ein. Die MENA-Strategie legt besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit Algerien in den folgenden Bereichen:
Migration
Algerien ist ein neuralgischer Punkt für die afrikanische Migration nach Europa. Algerien ist zunehmend auch ein Zielland für Migranten. Zwischen der Schweiz und Algerien findet regelmässig ein Dialog über Migrationsthemen statt – insbesondere auch über die Rückübernahme von Personen ohne geregelten Aufenthalt. Die Schweiz fördert aber gleichzeitig mit Projekten die Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt vor Ort.
Gouvernanz und Reformen
Gemeinsam mit der algerischen Regierung und im Rahmen der IZA-Projekte evaluiert die Schweiz, in welchen Bereichen (Digitalisierung, Innovation oder duale Berufsbildung) sie deren Reformbemühungen unterstützen kann.
Friedensförderung und Sicherheit
Die anhaltenden bewaffneten Konflikte in den Nachbarstaaten Algeriens haben negative Auswirkungen auf die Sicherheit und Stabilität der Region. Mit ihrem ausgewiesenen Fachwissen in der Friedensförderung und ihrer weltweit gefragten Guten Dienste kann die Schweiz in diesem Bereich Akzente setzen, um Algerien in seinem Bestreben für Frieden in der Sahelzone zu unterstützen.
Ignazio Cassis trifft in Algerien den Premierminister und besucht Schweizer Unternehmen
In Algerien trifft Bundesrat Ignazio Cassis den Premierminister Abdelaziz Djerad, Aussenminister Sabri Boukadoum und Gesundheitsminister Abderrahmane Benbouzid. Im Zentrum der Gespräche stehen insbesondere die Diverzifierung der bilateralen Beziehungen, die Friedensförderung und Sicherheitsaspekte in der Region sowie Migrationsfragen . Anschliessend findet ein Austausch mit dem «Club d’affaires algéro-suisse» statt. Danach besucht der EDA-Vorsteher lokale Schweizer Unternehmen, um das Thema Berufsbildung – eine Priorität der MENA-Strategie – im algerischen Kontext zu diskutieren.