Multilaterale Forschungszusammenarbeit
Die Staaten verfügen in der Regel nicht über die Ressourcen, um grosse Forschungsprojekte allein durchzuführen. Deshalb arbeiten sie bei komplexen internationalen Forschungsvorhaben zusammen. Die Schweiz beteiligt sich an zahlreichen Wissenschaftsprogrammen und ist Mitglied internationaler Organisationen im Bereich der Forschung und der technologischen Entwicklung. Bekanntestes Beispiel ist die in Genf beheimatete Europäische Organisation für Kernforschung (CERN).
Beteiligung der Schweiz an den Forschungsrahmenprogrammen der EU
Der wissenschaftliche Austausch über die Landesgrenzen hinweg ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Hochschulen und für die Innovationsfähigkeit der Schweiz von grundlegender Bedeutung. Seit Anfang 2017 kann die Schweiz wieder als Vollmitglied an «Horizon 2020» teilnehmen.
Bilaterale Forschungszusammenarbeit
Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitutionen arbeiten weltweit mit Partnerinstitutionen zusammen. In vielen Fällen entwickelt sich eine solche Zusammenarbeit direkt zwischen einzelnen Personen oder Instituten, die ähnliche Ziele verfolgen.
Mit ausgewählten Schwerpunktländern und Regionen hat die Schweiz bilaterale Partnerschaften aufgebaut und spezifische Förderprogramme zur Forschungszusammenarbeit geschaffen. Das EDA unterstützt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) bei der Pflege eines Netzes von Wissenschaftsattachés und swissnex-Aussenstellen. Dieses Netz ist wichtig, um die Wissenschaftspolitik in den Zielländern zu beobachten und den wissenschaftlichen Austausch mit diesen zu fördern.
Wissenschaftsdiplomatie
Wissenschaftsdiplomatie (Science for Diplomacy) stellt die Wissenschaft in den Dienst der Diplomatie. Die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit trägt zur Förderung der internationalen Beziehungen auf bilateraler oder multilateraler Ebene bei. Der neutrale, unpolitische Charakter der Wissenschaft kann zur Festigung der Beziehungen zwischen Staaten beitragen. Das EDA widmet der Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der diplomatischen Arbeit, insbesondere im multilateralen Bereich, besondere Aufmerksamkeit.
In diesem Zusammenhang unterstützt das EDA Projekte von Plattformen, welche die Stärkung des internationalen Genf bezwecken. Ein Beispiel dafür ist die 2018 ins Leben gerufene Initiative «Science Policy Interface Geneva» zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Forschenden, internationalen Organisationen, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor.
Polarforschung
Eine enge Zusammenarbeit besteht im Bereich der Polarforschung, wo Forschende aus der Schweiz zur Weltspitze gehören. Sie tragen wesentlich zum besseren Verständnis der Entwicklungen am Nord- und Südpol bei, insbesondere auch der Rolle, welche die Arktis und die Antarktis für das globale Klima spielen. Das EDA vertritt die Schweiz in verschiedenen politischen Gremien im Zusammenhang mit der Arktis und stellt die Mitwirkung der Schweiz im Arktischen Rat sicher, in dem sie seit 2017 den Beobachterstatus innehat.
Stipendien
Die Schweizer Botschaften schreiben jedes Jahr Stipendien der Eidgenössischen Stipendienkommission für ausländische Studierende (ESKAS) aus. Dabei handelt es sich um universitäre Forschungsstipendien für Forschungsaufenthalte, Doktorate oder Postdoktorate an Schweizer Universitäten, Eidgenössischen Technischen Hochschulen und Fachhochschulen. In einigen Ländern werden auch Kunststipendien für Masterstudien an Schweizer Fachhochschulen angeboten.
Forschung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit
Im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit fördert die Schweiz auch Forschung und Innovation in und mit Entwicklungs- und Transitionsländern. Dies geschieht sowohl auf bilateraler als auch auf multilateraler Ebene.