Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda waren lange Zeit von der Entwicklungszusammenarbeit geprägt. Heute besteht von beiden Seiten der Wille, diese auszuweiten und zu intensivieren.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Ruanda
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Beziehungen zu Ruanda sind gut und von der langjährigen Zusammenarbeit in der Entwicklungszusammenarbeit geprägt. Beide Staaten engagieren sich für eine Vertiefung und Diversifizierung der Beziehungen. Der offizielle Besuch der ruandischen Aussenministerin in Bern im 2017 sowie zwei Treffen im 2018 auf Präsidentenstufe unterstreichen diesen Anspruch und haben zu einer weiteren Dynamisierung des Verhältnisses beigetragen. In Zukunft soll weiterhin auf einen regelmässigen Austausch über Themen von gegenseitigem Interesse hingearbeitet werden.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kulturschaffende aus Ruanda können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendium für ausländische Forschende und Kulturschaffende
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Ruanda ist Teil der Strategie für die Grossen Seen, welche auch Burundi und die Demokratische Republik Kongo umfasst. In diesem Rahmen ist sie mit dem koordinierten Einsatz der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe, der Förderung von Frieden und Menschenrechten sowie der Diplomatie aktiv.
In Ruanda liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklungszusammenarbeit. Die Kernbereiche des Schweizer Engagements sind die Unterstützung der öffentlichen Gesundheitssysteme und der Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen sowie Berufsbildung, Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftliche Entwicklung. Die Schweiz engagiert sich zudem zugunsten der Medienlandschaft sowie der guten Regierungsführung.
Schweizerinnen und Schweizer in Ruanda
Ende 2017 lebten 95 Schweizerinnen und Schweizer in Ruanda.
Geschichte der bilateralen Beziehungen Schweizer
1962 erlangte Ruanda die Unabhängigkeit und wurde von der Schweiz umgehend anerkannt. Ab 1963 gehörte Ruanda zu den Schwerpunktländern der schweizerischen Entwicklungshilfe. Ebenfalls ab 1963 waren Schweizer Staatsangehörige als persönliche Berater des Präsidenten tätig. Zwischen 1970 und 1985 hatte die Schweiz in der Hauptstadt Kigali eine Botschaft.
Nach dem Genozid von 1994 unterbrach die Schweiz die Entwicklungszusammenarbeit, leistete aber humanitäre Hilfe für die Opfer. 4 Jahre später nahm sie ihre Aktivitäten wieder auf. Das Spezialprogramm für nationale Versöhnung und Demokratisierung wurde 2004 um vier Jahre verlängert. Seit 2009 ist die Schweiz im Rahmen eines regionalen Programms in Ruanda aktiv. Die diplomatische Zuständigkeit für Ruanda liegt bei der Schweizer Botschaft in Nairobi, Kenia.