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An den beiden Plenarversammlungen der IHRA in Genf und Bern im Juni und November 2017 hat der Schweizer Vorsitz mit ihrem Vorsitzenden Benno Bättig erreicht, dass sich die 31 Mitglieder der Allianz erstmals auf eine gemeinsame Strategie einigen und ausserdem die Prioritäten für ihre Arbeit in den kommenden Jahren festlegen konnten. Die Prioritäten betreffen die Konservierung und den Schutz von Orten und Dokumenten über den Holocaust. Ausserdem will die IHRA erreichen, dass bereits die Relativierung des Holocaust bekämpft wird, nicht erst dessen Leugnung. Es ist nun Aufgabe des italienischen Vorsitzes, der die Leitung der IHRA am 6. März 2018 von der Schweiz übernommen hat, die Strategie umzusetzen, die Finanzierung dazu sicherzustellen und anschliessend einen Reflexionsprozess zur Organisationsstruktur der IHRA einzuleiten.
Parallel zu diesen Bemühungen auf strategischer Ebene hat der Schweizer Vorsitz auch mit einem Dutzend Projekten in der Schweiz die Zielsetzungen der IHRA unterstützt. Schweizerische Vertretungen im Ausland haben zudem zahlreiche Aktivitäten organisiert. Um die Forschung und Bildung in Bezug auf den Holocaust zu fördern, hatte die Schweiz «Bildung», «Jugend» und «Social Media» als Schwerpunkte ihrer Vorsitzphase vom März 2017 bis März 2018 festgelegt. Deshalb brachte er unter anderem Schulklassen aus Biel und Genf mit Holocaust-Überlebenden zusammen, die deren Erinnerungen übersetzten und sich auf diese Weise intensiv mit dem Holocaust auseinandersetzen konnten.
Insgesamt liegen nun 15 Einzelbände mit Memoiren von Holocaust-Überlebenden vor, die von der Kontaktstelle für Überlebende des Holocaust in deutscher und französischer Sprache herausgegeben wurden, sowie ein zusammenfassender Band in vier Sprachen.
Der Schweizer Vorsitz unterstützte ausserdem die Entwicklung der interaktiven Lern-App «Fliehen vor dem Holocaust». Diese eröffnet den Zugang zum Thema Holocaust am Schicksal von fünf Menschen, die vor dem Nationalsozialismus flüchten mussten. Im Januar 2018 organsierte die Pädagogische Hochschule Waadt auch die Internationalen Studientage zum Thema «Umgang mit Holocaust in der Schule. Praxisbeispiele und Erfahrungsberichte».
Seit der Aufnahme der Schweiz in die IHRA im Jahr 2004 arbeitet das EDA mit den wichtigsten Akteuren des Bundes, der Kantone und der nichtstaatlichen Organisationen in einer Begleitgruppe zusammen. Diese Gruppe wurde in die Festlegung und Gestaltung des IHRA-Vorsitzes der Schweiz einbezogen und war auch während des Schweizer Vorsitzes ein wichtiges Element der Arbeit.
Weiterführende Informationen
Schweizer Vorsitz der International Holocaust Remembrance Alliance 2017, Bericht, EDA, 20.06.2018
Adresse für Rückfragen:
Information EDA
Tel. +41 58 462 31 53
info@eda.admin.ch
Herausgeber:
Der Bundesrat
Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten