Artikel, 23.12.2015

Die Schweiz will sich in der Mediation stärker engagieren. Bundesrat Didier Burkhalter bekräftigte diesen Willen an der Jahreskonferenz 2015 der Abteilung Menschliche Sicherheit AMS des EDA. Die Schweiz kann dabei auf ihre langjährige Tradition als Vermittlerin aufbauen.

Bundesrat Didier Burkhalter anlässlich der Jahreskonferenz der Abteilung Menschliche Sicherheit (AMS) 2015. © EDA
Bundesrat Didier Burkhalter anlässlich der Jahreskonferenz der Abteilung Menschliche Sicherheit (AMS) 2015. EDA

Die Guten Dienste der Schweiz sind Grundpfeiler der schweizerischen Friedenspolitik. Dazu gehören insbesondere Mediation und Fazilitation. Damit kann die Schweiz nachhaltig zur Stärkung von Frieden und Sicherheit in der Welt beitragen. Um diese Stärke der Schweiz in Zukunft noch besser zu nutzen, will das EDA die Mediation professionalisieren, ausbauen und den Nachwuchs gezielt fördern. Die Stärke der Schweiz gründet auf ihrer Stellung in der Welt (Sie gehört keinem Machtblock an.), ihrer demokratischen Staatsstruktur und auf langjähriger Erfahrung.

Die Schweiz ist als Mediatorin, Vermittlerin und Unterstützerin in und von Friedensverhandlungen gefragt. Die Nachfrage nach Schweizer Mediatorinnen und Mediatoren, Expertinnen und Experten nimmt zu – sowohl von Konfliktparteien als auch im Rahmen von internationalen Organisationen wie der UNO oder OSZE. So vermittelte etwa die Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini als OSZE-Sondergesandte zwischen den Konfliktparteien in der Ukraine. Weitere Beispiele für eine erfolgreiche Mediation sind die Waffenstillstandsverhandlungen in den sudanesischen Nuba-Bergen (2002), die Vermittlung zwischen der Türkei und Armenien (2009) oder die Vermittlung zwischen Georgien und Russland (2010-2011).

Glaubwürdigkeit, Unparteilichkeit und zielgerichtete Hartnäckigkeit

Die Schweiz unterstützt Parteien bei der Suche nach einer Konfliktlösung, ohne selber Partei zu ergreifen. Sie wird auf Anfrage von Konfliktparteien als Mediatorin tätig und vermittelt selber zwischen den Parteien oder sie unterstützt den Verhandlungs- und Friedensprozess indirekt. Sie steht den Parteien oder anderen Mediatoren mit ihrem Wissen, Knowhow und ihrer Erfahrung zur Seite. Internationalen und regionalen Organisationen stellt sie auf Anfrage zivile Fachleute aus dem Expertenpool oder militärisches Personal für internationale Friedensmissionen und Wahlbeobachtungen bereit.

Mediation spielt sich in der Regel nicht im Scheinwerferlicht ab; gefragt sind diplomatisches Geschick, Diskretion und ein langer Atem. Nach den Worten von Staffan de Mistura, UNO-Sondergesandter für Syrien, gehören zum Rüstzeug eines Mediators Glaubwürdigkeit und Unparteilichkeit sowie eine gute Portion Kreativität. Unabdingbar ist, dass er oder sie das Ziel, die Beilegung eines Konflikts, nie aus den Augen verliert.

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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