Bilaterale Beziehungen Schweiz–Indonesien

Die Schweiz ist seit 1952 offiziell in Indonesien vertreten, und die beiden Länder pflegen seit 1951 vielfältige bilaterale Beziehungen. Indonesien ist ein Schwerpunktland der wirtschaftlichen Zusammenarbeit des SECO. Nach Japan, Singapur und China ist Indonesien das viertwichtigste Ziel für Schweizer Direktinvestitionen in Asien. Die Schweiz gehört zudem zu den grössten europäischen Investoren in Indonesien.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Schweiz und Indonesien pflegen seit 1951 sehr gute Beziehungen. So feierten die beiden Länder im Jahr 2021 das 70-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen. Seit 2011 führen die Aussenministerien beider Länder regelmässige politische Konsultationen zu Politik, Wirtschaft und Menschenrechten.

Seit 2008 ist Indonesien eines der acht Schwerpunktländer der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). 

Die beiden Länder arbeiten auch im Rahmen des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zusammen, in dem die Schweiz seit Juli 2016 den Status als sektorielle Dialogpartnerin innehat. Indonesien gehörte 1967 zu den fünf Gründerstaaten der ASEAN, deren Generalsekretariat seinen Sitz in Jakarta hat.

Die Schweizerische Botschaft in Jakarta ist auch für die ASEAN und für Timor-Leste zuständig.

Die Botschaft Indonesiens in der Schweiz befindet sich in Bern.

Datenbank Staatsverträge

Regierung von Indonesien (en)

Beziehungen Schweiz–ASEAN

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Indonesien ist eines der wichtigsten Ziele für Schweizer Direktinvestitionen in Asien. Gemäss der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben diese über 50.000 Arbeitsplätze in Indonesien geschaffen. Derzeit sind dort mehr als 150 Schweizer Unternehmen ansässig.

Das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern nimmt laufend zu. Im Jahr 2020 betrug es 3,1 Milliarden Franken.

Ende 2009 wurde eine gemeinsame Wirtschafts- und Handelskommission gegründet.

Die Schweiz hat 2018 – zusammen mit den anderen EFTA Staaten - ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (CEPA) mit Indonesien unterzeichnet. Nach Annahme durch Volksabstimmung trat das Abkommen im November 2021 in Kraft.

Der Swiss Business Hub und Schweiz Tourismus sind auch in Indonesien vertreten.

Länderinformation, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE

Link zum Swiss Business Hub

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Das Sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ist zuständig für die Umsetzung der Internationalen Strategie der Schweiz im Bereich Bildung, Forschung und Innovation.

Forschende aus Indonesien können sich um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Junge Berufsleute, Staatssekretariat für Migration SEM

Friedensförderung und menschliche Sicherheit

Die Zusammenarbeit mit Indonesien im Bereich der Menschenrechte ist eng. Die Schweizerische Botschaft in Jakarta führt jährlich Menschenrechtskonsultationen mit dem indonesischen Ministerium für Recht und Menschenrechte durch. Die Schweiz unterstützt mit Expertise und finanziellen Beiträgen Initiativen der indonesischen Regierung zur Verhütung von Folter und zum Respekt der Menschenrechte durch die Wirtschaft. Sie unterstützt auch Projekte der Zivilgesellschaft.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Eine wichtige Basis der bilateralen Beziehungen waren während rund 20 Jahren die technische Unterstützung durch die DEZA und die Errichtung von Polytechnika (1976–1996, Gesamtvolumen der unterstützten Projekte: 277 Millionen CHF), die bis heute zum guten Ruf der Schweiz in Indonesien beitragen.

Seit 2008 ist Indonesien eines der acht Schwerpunktländer der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Im Rahmen eines Kooperationsprogramms 2021–2024 konzentriert sich das SECO auf effiziente öffentliche Institutionen und die Wettbewerbsfähigkeit des Privatsektors, insbesondere der KMU. 

Für die Bewältigung der Folgen des Tsunami von 2004 sprach die Schweiz Mittel in der Höhe von 12,5 Millionen CHF, die in entsprechenden DEZA-Programmen eingesetzt wurden. Seither unterstützt die Schweiz Indonesien bei Naturkatastrophen, insbesondere bei Erdbeben (Lombok 2018) und Tsunamis (Palu 2018).

Seit 2013 sind zwei regionale Experten für Katastrophenvorsorge und Katastrophenhilfe in Bangkok stationiert, um DRR-Projekte in Südostasien und im Pazifikraum zu unterstützen und im Falle einer Naturkatastrophe schnell reagieren zu können. Diese Experten unterstützen auch die ASEAN bei deren Katastrophenrisikomanagement und der Stärkung ihrer Reaktionsfähigkeit.

Schweiz und Indonesien: Internationale Zusammenarbeit

Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Indonesien, SECO

Schweizerinnen und Schweizer in Indonesien

Ende 2021 lebten 1028 Schweizerinnen und Schweizer in Indonesien.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Die Schweiz eröffnete 1952 eine Vertretung in Jakarta. Sie anerkannte Indonesien 1949, nachdem das Land 1945 von den Niederlanden unabhängig wurde. Bereits 1863 wurde in Batavia (heute Jakarta) ein Schweizer Konsulat eröffnet. 1916 folgte ein zweites in Medan (Nordsumatra). Ab dem 17. Jahrhundert liessen sich zahlreiche Schweizer in Indonesien nieder.

Seit den 1990er-Jahren entwickelte sich Indonesien – vor allem Bali – zu einer beliebten Feriendestination für Schweizer Reisende.

Der Ausbau des Programms der Entwicklungszusammenarbeit 1971 führte zu einer Intensivierung der Beziehungen.

Die Schweiz und Indonesien feierten 2021 das 70-jährige Bestehen ihrer bilateralen diplomatischen Beziehungen.

Historisches Lexikon der Schweiz: Indonesien

Dodis, Diplomatische Dokumente der Schweiz

Letzte Aktualisierung 10.05.2022

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