Kriminalität
Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch. Der Besitz von Schusswaffen ist weit verbreitet, und Kriminelle machen häufig und ohne Zögern davon Gebrauch. Es besteht das Risiko, dass unbeteiligte Personen durch Konfrontationen zwischen den Sicherheitskräften und kriminellen Gruppierungen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ausser Taschen- und Entreissdiebstählen kommen auch Gewaltdelikte häufig vor: Entführungen zwecks Lösegelderpressung, bewaffnete Autodiebstähle (besonders Luxusautos), Raubüberfälle, Sexualdelikte und Morde. Bei sogenannten Express-Entführungen wird das Opfer zu Bargeldbezügen und Einkäufen mit der Kreditkarte gezwungen. Es sind Straffälle bekannt, an denen Polizisten beteiligt waren.
Auf den Strassen werden häufig Überfälle durch Kriminelle auf Motorrädern verübt. Das Risiko besteht in den Städten und auf Überlandstrassen, für Personenwagen und für Busse.
Die Gefährdung besteht sowohl bei Einzel- als auch bei Gruppenreisen. Sie ist besonders hoch in Caracas und anderen grösseren Städten des Landes, besteht aber grundsätzlich immer und überall. Es werden zum Beispiel auch gewaltsame Überfälle (teilweise mit Todesfolgen) in den Flughäfen, an den Stränden sowie in kleinen Hotelanlagen (Posadas) in Badeorten gemeldet.
Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:
- Reisen Sie ausschliesslich tagsüber und nicht alleine. Lassen Sie sich wenn möglich von einer lokalen Vertrauensperson begleiten.
- Informieren Sie sich an Ihren Aufenthaltsorten bei Bekannten, Geschäftspartnern oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten, und erkundigen Sie sich, welche Quartiere als sicher gelten. Meiden Sie generell die ärmeren Stadtteile.
- Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) und nur wenig Geld auf sich. Deponieren Sie Wertsachen im Hotelsafe. Tragen Sie aber immer eine Passkopie auf sich.
- Setzen Sie Kreditkarten mit Vorsicht ein, denn Missbrauch ist verbreitet.
- Gehen Sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht aus.
- Diebstahl in billigeren, unbewachten Hotels ist verbreitet. Es lohnt sich, etwas mehr Geld für eine sicherere Unterkunft auszugeben.
- Benutzen Sie ausschliesslich registrierte Taxis (in der Regel gelbes Nummernschild) und bestellen Sie diese womöglich per Telefon. Lehnen Sie im Flughafen Caracas Maiquetía Angebote von selbsternannten Taxifahrern ab. Nehmen Sie stattdessen ein Taxi beim offiziellen Taxistand (schwarze Geländewagen mit gelben Kennzeichen) unmittelbar vor der Ankunftshalle oder lassen Sie sich von einer Vertrauensperson abholen.
- Nehmen Sie von Unbekannten keine Drinks an. Es kommt vor, dass Getränke mit Betäubungsmitteln versetzt werden, um das Opfer nachher zu berauben oder zu vergewaltigen.
- Parkieren Sie das Auto nicht an abgelegenen und unbewachten Orten. Beobachten Sie die Umgebung, bevor Sie das Auto verlassen.
- Campieren Sie nur auf dafür gekennzeichneten und bewachten Plätzen.
- Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist sehr hoch. Die Verbrecher schrecken auch vor Morden nicht zurück.
- Geschäftsleuten wird empfohlen, nur tagsüber an Meetings teilzunehmen.
Die Rechtsunsicherheit ist gross: Straftaten und Verbrechen bleiben meistens ungeahndet. Die Polizei leidet unter Korruption, Unerfahrenheit sowie Geld- und Personalmangel. Das Justizsystem ist ineffizient und überlastet. Es gibt Fälle von Lynchjustiz.
In den venezolanischen Gewässern ist es wiederholt zu Piratenüberfällen gekommen. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Piraterie